Kirche ist stets neu herausgefordert zu fragen, wie sich ihre weitere Arbeit gestalten kann. Dazu gehören auch Fragen der Finanzierbarkeit und die Feststellung, dass zukünftig deutlich weniger Kirchensteuermittel zur Verfügung stehen.
Daher hat die Landessynode auf ihren letzten Sitzungen Gestaltungs- und Sparmaßnahmen
beschlossen. Damit ist dem Kirchenbezirk und den Gemeinden eine Gestaltungsaufgabe gege-
ben, in drei Schritten bis 2026, 2032 und 2036 bis zu acht Pfarrstellen und zwei Diakonenstel-
len zu kürzen und gleichzeitig nach der zukünftigen Arbeit zu fragen.
Wie können Kooperationen entstehen oder weiterentwickelt werden? Welche Schwer-
punkte wollen wir setzen? Wie kann auch in Zukunft gemeindliches Leben vor Ort gelingen?
Wir wollen die Einschnitte nutzen, positiv zu fragen, was wir als Kirche und in den Gemein-
den um des Evangeliums willen wollen.
>Wir wollen auch weiterhin darauf achten, dass ein gemeindliches und gottesdienstliches
Leben vor Ort möglich bleibt! Dahinter steht die Überzeugung, dass sich unsere Kirche von
den Gemeinden her aufbaut. So steht es in der Grundordnung unserer Landeskirche. In den
Gemeinden versammeln sich Christenmenschen, sind an ihren Orten gut vernetzt und en-
gagieren sich ehrenamtlich. Die Ortsgemeinde ist auch weiterhin das, was Kirche letztlich
ausmacht. Das klingt zunächst so, als ob sich nichts ändern soll. Doch Ortsgemeinde ist
nicht nur da, wo es eine Pfarrstelle gibt. Ortsgemeinde ist da, wo Christenmenschen leben
und zusammenkommen. Was heißt also zukünftig Gemeinde vor Ort?
>Wir wollen mehr Kooperationen wagen! Dazu gibt es bereits gute Beispiele in unserem Be-
zirk. Das lässt sich noch ausbauen. Anstatt überall mehr oder minder das Gleiche aufrecht-
halten zu wollen, gibt es Schwerpunktsetzungen. Da passiert schon was. Da gibt es gewiss
noch mehr zu entdecken.
>Wir werden Dinge lassen müssen – manchmal gelassen, manchmal schmerzhaft! Wir wer-
den Aufgabenbereiche auf den Prüfstand stellen. Das gilt auch für unsere Liegenschaften.
Es dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein, dass die Badische Landeskirche davon aus-
geht, dass wir auf Dauer nur noch etwa 40% unserer Gebäude finanzieren können.
>Wir wollen innovativ unterwegs sein! Nicht, dass wir das in der Vergangenheit nicht ge-
tan hätten. In so mancher Gemeinde gibt es bereits seit vielen Jahren verschiedene Gottes-
dienstmodelle. Wir schätzen modernes Liedgut, Glaubenskurse werden durchgeführt u.v.m.
Davon werden wir nicht lassen. Wir wollen neue Wege gehen und erleben, dass wir damit
andere und neue Finanzierungsmöglichkeiten entdecken. Letzteres wird zunehmend uns
begleiten: Wie lassen sich Ideen und Projekte über Spenden und Fundraising finanzieren?
Im Rahmen eines Gestaltungsprozesse werden in den Regionen Vorschläge erarbeitet, die
auf der Bezirkssynode im Frühjahr 2023 diskutiert werden. Der Bezirkskirchenrat beschließt
dann anschließend.
„Gehen wir gemeinsam in Gottes Zukunft und gestalten wir Kirche für die Zukunft!“
Gerne stehen Dekan Dr. Reppenhagen und ich Ihnen für Rückfragen und Anregungen zur
Verfügung.
Mit besten Grüßen
Dr. Holger Müller, Pfr., Öffentlichkeitsbeauftragter
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